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Energiegeladen in die Zukunft: Wie Bayerns Start-ups die Energiewende mitgestalten

Von Biogas bis Wasserstoff – erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind wichtiger als je zuvor. Umso besser, dass der Freistaat Bayern eine beachtliche Anzahl an Start-ups und Gründerinnen und Gründer beherbergt, die erheblich zur Energiewende beitragen. Einige dieser Pioniere, sowie hilfreiche Institutionen, Netzwerke und Veranstaltungen, stellen wir in diesem Beitrag vor.

Um eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Energieversorgung gewährleisten zu können, werden innovative Lösungen und Technologien benötigt. Auch wenn die Bemühungen der letzten Jahre bereits Früchte tragen und über die Hälfte (Externer Link) des in Bayern erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien stammt, stehen wir immer noch vor großen Herausforderungen. In ganz Bayern sind Start-ups tatkräftig dabei, effiziente Anwendungsmöglichkeiten und Alternativen der Stromerzeugung zu entwickeln. Ihr Beitrag ist essentiell für ein klimaneutrales Bayern bis 2040. Welche Lösungen es heute schon gibt, hat zuletzt auch der Ideenwettbewerb “Innovationen in der Wärmetechnologie” (Externer Link) gezeigt, der im Rahmen des Tags der Bayerischen Energieforschung und -innovation stattgefunden hat. Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, hat die Linde GmbH (Externer Link) und die Va-Q-tec AG (Externer Link) ausgezeichnet, die bereits im Jahr 2000 beim Businessplan Wettbewerb in Nordbayern überzeugt hat. Staatssekretär Gotthardt betonte: „Etwa die Hälfte des gesamten Endenergiebedarfs in Bayern und Deutschland geht auf die Wärmebereitstellung zurück, von Raumwärme bis hin zu industrieller Prozesswärme. Die hohen Emissionen machen deutlich, wie dringend wir kluge Lösungen brauchen. Die Gewinnerprojektskizzen von Linde und Va-Q-tec haben uns mit ihrem Innovationsgehalt überzeugt.“ Der Tag brachte Akteurinnen und Akteure aus Industrie und Forschung zusammen, um über neue Ideen und Technologien zu diskutieren. Aktuell werden im Rahmen des Bayerischen Energieforschungsprogramms 50 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von bis zu 100 Millionen Euro gefördert.

 

Start-ups revolutionieren erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit

Und noch weitere Unternehmen liefern Erfolgsbeispiele. Organische Reststoffe zu Energie und Düngemitteln aufwerten und gleichzeitig CO2 aus der Atmosphäre entnehmen – das klingt fast zu schön um wahr zu sein, ist aber schon heute Realität: Das Allgäuer ClimateTech Start-up autarkize (Externer Link) , das vom Digitalen Zentrum Schwaben (DZ.S) (Externer Link) unterstützt wurde, macht es mit seiner zukunftsweisenden Technologie möglich. Gemeinsam mit der Ingolstädter Prolignis Gruppe (Externer Link) haben sie für ihr Verbundprojekt „Innovative Pyrolyseanlage für wasserstoffhaltiges Synthesegas (BioPyro)“ Fördermittel in Höhe von knapp 566.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) (Externer Link) erhalten.

 

Die revolutionäre Technologie von Reverion (Externer Link) , einer Ausgründung der Technischen Universität München (Externer Link) , verspricht eine vollständig erneuerbare Energieversorgung. Ihre Kleinkraftwerke wandeln Biogas oder Wasserstoff in Strom um und speichern überschüssige Energie, die sonst teils ungenutzt bleiben würde. Letztes Jahr haben sie eine Finanzierung von 8,5 Millionen Euro erhalten, unter anderem auch von UVC Partners (Externer Link) und dem bayerischen Biomethan-Händler Landwärme (Externer Link) .

 

STABL Energy (Externer Link) ist eine Ausgründung der Technischen Universität München, der Universität der Bundeswehr München (Externer Link) und der Hochschule Osnabrück (Externer Link) . Die Firma bietet Batteriespeicher-Gesamtlösungen im industriellen Maßstab auch für den Outdoor-Einsatz an. Zu erwähnen ist insbesondere ein Container mit Second-Life-Batterien. Auch STABL Energy hat beim Münchener Businessplan Wettbewerb (Externer Link) überzeugt und 2017 den zweiten Platz belegt.

 

Gemeinsam stark: Netzwerke und Forschungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft

Bayern ist ein Vorreiter in der Energiewende. Diese Spitzenposition haben wir auch zahlreichen Institutionen zu verdanken, die sich für eine nachhaltige Energiezukunft einsetzen. Netzwerke wie das Cluster Energietechnik (Externer Link) von Bayern Innovativ (Externer Link) sind hierbei besonders wichtig, denn sie intensivieren die Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, um technologische Entwicklungen voranzutreiben und gemeinsam die Herausforderungen der Energiebranche zu meistern. Start-ups und Gründerinnen und Gründer aus dem Energiesektor profitieren vom Wissenstransfer aus diesem Netzwerk bei der erfolgreichen Umsetzung ihrer innovativen Projekt- und Produktentwicklungen.

 

In Hallstadt entsteht mit dem Cleantech Innovation Park (Externer Link) eine Spielwiese für Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Neben Vernetzungsmöglichkeiten bietet der Cleantech Cluster (Externer Link) hier zukünftig einen Ort, um gemeinsam zu arbeiten und zu forschen. Im Fokus der Forschungsaktivitäten stehen neue Antriebstechnologien, nachhaltige und ressourceneffiziente Produktionen, künstliche Intelligenz und Digitalisierung. Der Bau des Innovationszentrums wird voraussichtlich im Herbst 2024 abgeschlossen sein, doch schon jetzt stärkt der Cluster die regionale Zusammenarbeit mit wertvollen Verbindungen und Veranstaltungen, wie dem jährlich stattfindenden Cleantech Innovation Summit (Externer Link) .

 

Das Team Energiewende Bayern (Externer Link) wurde im Jahr 2020 vom Bayerischen Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen, um eine objektive und vertrauenswürdige Orientierungshilfe zur Energiewende zu bieten. Die Initiative zielt darauf ab, die Energiewende aktiv und gemeinsam zu gestalten, indem sie Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen motiviert, sich an der Transformation zu beteiligen. Durch vielfältige Projekte, Aktionen und die Einbindung zahlreicher Akteure wird dadurch der Weg zu einem nachhaltigen Bayern geebnet.

 

Eine renommierte Anlaufstelle in den Bereichen der Energie- und Gebäudetechnik ist das Institut für Energie und Gebäude (IEG) (Externer Link) der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Hier stehen neben fachkundigen Expertinnen und Experten Labore sowie Mess- und Prüfeinrichtungen zur Verfügung. Unternehmen wie Audi, die Deutsche Bahn und Siemens haben bereits von den Angeboten des Instituts profitiert.

 

Zuletzt sei noch das Bayerische Energieforschungsprogramm (Externer Link) genannt, das die Erforschung, Entwicklung und Anwendung hoch innovativer Energie und Energieeinspartechnologien fördert. Ziel ist die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien, die Reduktion der energiebedingten CO2-Emissionen, die Erhöhung der Energieversorgungssicherheit und die Verbesserung der Energieeffizienz. In den Richtlinien (Externer Link) erfahrt ihr, wer förderberechtigt ist.

 

Mehr Saft für die Gründung: Wettbewerbe und Events im Energiesektor

Veranstaltungen und Wettbewerbe bieten bedeutende Chancen. Ob Vernetzung, Wissenstransfer oder Sichtbarkeit – für Gründende und Start-ups ist jede Teilnahme ein Gewinn. So zielt auch der Wettbewerb Energie Start-up Bayern (Externer Link) darauf ab, innovative Start-ups zu fördern und diese im Energiebereich zu vernetzen. Neben Preisgeldern in Höhe von insgesamt 18.000 Euro erhalten die Teilnehmenden vor allem auch die Möglichkeit, Kontakte zu potenziellen Investoren zu knüpfen. Organisiert wird der Wettbewerb vom Bayerischen Wirtschaftsministerium (Externer Link) , Bayern Innovativ (Externer Link) , Bayernwerk (Externer Link) , BayStartUP (Externer Link) , dem Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (Externer Link) und dem österreichischen Verbund (Externer Link) . Der Einreichungsschluss ist am 6. August 2024.

 

Bahnbrechende Innovationen treibt die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) (Externer Link) voran. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt das staatliche Förderinstrument des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) (Externer Link) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) (Externer Link) Ideen, die das Leben nachhaltig verbessern. In den von SPRIND ausgerichteten Challenges (Externer Link) werden Teams über ein bis drei Jahre von Expertinnen und Experten unterstützt und mit hohen Finanzierungssummen gefördert.

 

Auf der E-world energy & water (Externer Link) in Essen trifft sich die Branche der europäischen Energiewirtschaft. Die Messe bietet ideale Bedingungen, um internationale Partnerschaften und Kontakte zu schließen. Die bayerische Energiebranche wurde dieses Jahr mit einem Gemeinschaftsstand von Bayern Innovativ (Externer Link) repräsentiert. Die nächste E-world energy & water (Externer Link) wird vom 11. bis 13. Februar 2025 stattfinden.

 

Die Energiewende kann nur als Gemeinschaftsprojekt bewältigt werden. Genau aus diesem Grund hat das Bayerische Wirtschaftsministerium die Bayerischen Energietage (Externer Link) ins Leben gerufen. Vom 21. bis 29. September 2024 werden im ganzen Freistaat Bayern Veranstaltungen stattfinden und Expertinnen und Experten, Unternehmen und Start-ups zusammenkommen. Auch Kommunen, Verbände, Vereine und Schulen können sich engagieren – jede Veranstaltung und Aktivität rund um die Energiewende ist herzlich willkommen.

 

Alle Start-ups und Gründenden, die in der Solarwirtschaft arbeiten, sollten die Intersolar Europe (Externer Link) im Blick behalten. Als weltweit führende Fachmesse in diesem Bereich bringt sie seit über 30 Jahren die maßgebenden Akteure der Solarindustrie zusammen. Unter dem Motto „Connecting Solar Business“ werden die enorme Marktdynamik und Innovationskraft der Branche reflektiert.

 

Optimale Bedingungen für Gründerinnen und Gründer

Der Freistaat Bayern bietet optimale Bedingungen für Start-ups und Gründerinnen und Gründer, die die Energiewende aktiv mitgestalten wollen. Durch ein dichtes Netzwerk an unterstützenden Institutionen, Innovationszentren und fördernden Wettbewerben finden sie hier die idealen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Ob durch umfassende Beratung, finanzielle Unterstützung oder wertvolle Kontakte – in Bayern können visionäre Köpfe die Energiezukunft maßgeblich mitgestalten und von einem Ökosystem profitieren, das sowohl Innovationen als auch Nachhaltigkeit gleichermaßen fördert.