Gesundheit und Innovation – das geht im Gründerland Bayern Hand in Hand. Denn das Gesundheitswesen profitiert von den frischen Ideen der Gründenden. Deshalb gibt es im ganzen Land Projekte, die sowohl Gründende als auch Unternehmen bei der Entwicklung zukunftsfähiger, digitaler Lösungen unterstützen. Auch darüber hinaus ist der Wirtschafts- und Forschungsstandort Bayern auf dem besten Weg, eine Vorreiterrolle im Bereich Digital Health einzunehmen.
Medical Valley macht Franken zur TI-Modellregion
Das wird zum Beispiel beim Thema Telematikinfrastruktur (TI) sichtbar: Seit September ist Franken offiziell die zweite TI-Modellregion in Deutschland, unter anderem betreut durch das Cluster Medical Valley EMN e.V. (Externer Link) in Nürnberg. Das langfristige Ziel des Projekts: Digitale Gesundheitsservices der Telematikinfrastruktur in der Praxis – und damit in unserem Alltag – zu pilotieren und zu etablieren. Dazu gehört auch die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung gesammelter Erfahrungen, zum Beispiel beim Einsatz der elektronischen Patientenakte oder der digitalen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Hierfür arbeitet das Medical Valley mit Arztpraxen, Kliniken und Apotheken in der gesamten Region zusammen. Für die Umsetzung der TI-Modellregion Franken sind neben dem Medical Valley unter anderem Bayern Innovativ (Externer Link) und die Monks – Ärzte im Netz GmbH (Externer Link) verantwortlich.
Medical Valley Award: Wissen schafft Gesundheit
Auch mit dem Medical Valley Award wird die Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen im Gesundheitswesen unterstützt. Das Vorgründungsvorhaben des Bayerischen Wirtschaftsministeriums fördert 2024 zum mittlerweile fünften Mal innovative Forschungsprojekte in den Feldern Gesundheit, Prävention und Pflege mit Fördersummen von bis zu 500.000 Euro in einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren. Der Award richtet sich dabei an Forschungsteams von Universitäten, Universitätskliniken und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, aber auch an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Bayern. Die aktuelle Bewerbung (Externer Link) srunde läuft noch bis zum 07.04.2024.
Runde zwei des Team-X Inkubators startet
Von den innovativen Ideen junger Gründender profitiert nicht nur die Wirtschaft, sondern die gesamte Gesellschaft – im Gesundheitswesen wird das besonders deutlich. In Bayern gibt es deshalb für Start-ups und Existenzgründungen im Bereich Digital Health vielfältige Unterstützung. Ein Beispiel dafür ist der TEAM-X Inkubator: Bis zum 7. Februar lädt das Uniklinikum Erlangen Gründungsteams zur Bewerbung für die zweite Runde des Förderprogramms ein, um neue Ansätze und digitale Lösungen für Medizin, Pflege und Versorgung zu entwickeln. Den Teilnehmenden bietet das Programm unter anderem finanzielle Unterstützung und interdisziplinäre Beratung. Mehr Infos zur Teilnahme gibt es hier (Externer Link) .
Gründungsstandort Bayern: Netzwerke, Projekte, Gründungszentren
Zahlreiche Netzwerke und Projekte unterstützen (angehende) Gründende in Bayern. So bietet Bayern Innovativ mit dem Innovationsnetzwerk Gesundheit (Externer Link) eine starke Plattform für Projekte, Formate und Ideen im Bereich Digital Health. Das Netzwerk unterstützt bei der Finanzierung, Entwicklung und Etablierung entsprechender Lösungen für Prävention, Diagnostik, Therapie und Pflege. Daneben gibt es im TUM Venture Lab (Externer Link) in München gezielte Unterstützung für Gründungsteams, die an digitalen Lösungen in den Feldern Biomedizin und Medizintechnik arbeiten.
Auch im Healthcare-Accelerator BioPark Jump des BioParks Regensburg erhalten angehende Start-ups in der frühen Gründungsphase Unterstützung bei der Entwicklung innovativer Healthcare-Ideen, während die Initiative Healthcare Regensburg (Externer Link) parallel dafür sorgt, dass die Region als Gesundheitsstandort mehr Sichtbarkeit erlangt. Um Biotechnologie und Gesundheit geht es auch beim MAxL-Inkubator (Externer Link) des Münchner Biotechnologie-Cluster BioM (Externer Link) . Hier werden die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Gründungen im Medizin- und Life-Science-Sektor geschaffen. Das Angebot richtet sich vor allem an Pre-Seed- und frühe Start-up-Teams.
Im ZOLLHOF (Externer Link) in Nürnberg konzentriert man sich auf digitale Geschäftsmodelle von Start-ups und Unternehmen in den Bereichen IoT, Digital Health und Künstliche Intelligenz. Als Digital Health Hub der bundesweiten Digital Hub Initiative (Externer Link) gilt der ZOLLHOF zusammen mit dem Medical Valley EMN e.V. und dem Health Hackers e.V. als wichtiger Impulsgeber im Gesundheitssektor. Ein weiterer Innovationsstandort soll in naher Zukunft mit dem neuen Gebäude des Medical Valley Center Bamberg (Externer Link) geschaffen werden, dessen Fokus auf einem hohen Anwendungsbezug und der Vernetzung von Forschenden, Dienstleistenden und Patientinnen und Patienten liegt. Start-ups und Unternehmen sollen hier ihre Ideen validieren und Marktzugang erlangen können.
Starke Impulse kommen ebenfalls vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (Externer Link) : Das Ministerium fördert landesweit verschiedene Projekte zur Digitalisierung des Gesundheitswesens – darunter Ansätze in personalisierter und datenbasierter Medizin. Dazu gehört zum Beispiel das “DigiMed Bayern – Pilotprojekt zur P4 Medizin in Bayern (Externer Link) “, dessen Fokus auf dem Krankheitsbild Atherosklerose liegt. Hier soll unter anderem durch die Verknüpfung klinischer und epidemiologischer Datensätze die Anzahl schwerer Verläufe bei Patienten gesenkt werden.
Zudem findet mit der health.tech-Konferenz (Externer Link) jährlich eines der wichtigsten Netzwerkformate der Gesundheitsbranche in Bayern statt. Hier treffen Pharma- und Tech-Akteure, Start-ups und politische Entscheidungsträger zusammen, um gemeinsam die Zukunft des europäischen Gesundheitswesens zu gestalten. Merkt euch hierzu schon einmal den 5. und 6. Juni vor.
Digital Health: Bayerische Start-ups schaffen zukunftsfähige Lösungen
In den vergangenen Jahren haben die günstigen Gründungsbedingungen in Bayern dazu beigetragen, dass sich der Freistaat zur Heimat vieler erfolgreicher HealthTech Start-ups entwickelt hat. Deren Lösungen tragen schon heute zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in ganz Deutschland bei, zum Teil mithilfe modernster KI-Technologien.
So hat das Bayreuther Team um inContAlert (Externer Link) beispielsweise einen nicht-invasiven Sensor und eine dazugehörige App entwickelt, die Menschen mit Blasenfunktionsstörungen die unkomplizierte Überwachung der Harnblase ermöglicht – und ihnen so ein Stück mehr Lebensqualität ermöglicht. Investoren wie Bayern Kapital (Externer Link) und der High-Tech Gründerfonds (Externer Link) sahen schon früh das Potenzial des Start-ups und beteiligten sich 2023 an einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde. 2019 waren inContAlert bereits als Gewinner des Medical Valley Award hervorgegangen, 2021 folgt der Sieg im Businessplan Wettbewerb Nordbayern (Externer Link) .
Viele Ansätze im Bereich Digital Health haben das Ziel, das Gesundheitswesen langfristig zu entlasten. Vorsorge und Prävention gehören daher zu den wesentlichen Zielen vieler Gründungsideen. Auch ajuma (Externer Link) aus dem oberbayerischen Gilching setzen hier an: Mit einem UV-Bodyguard hilft das Start-up Menschen dabei, das Risiko von Sonnenbrand und Hautkrebs zu reduzieren. Dafür setzt ajuma auf einen Sensor in Kombination mit einer Smartphone-App. Während der Gründung konnte sich das Team finanzielle Unterstützung durch die erfolgreiche Teilnahme am Förderwettbewerb Start?Zuschuss! (Externer Link) sowie durch den Innovationsgutschein Bayern von Bayern Innovativ (Externer Link) sichern.
Währenddessen sorgt das Team um deepeye (Externer Link) – ein WERK1 Start-up – mit KI-gestützter Therapieplanung für mehr Möglichkeiten in der Augenheilkunde. Die vom Münchner Start-up entwickelte Plattform ermöglicht zusätzliche Einblicke in Behandlungsdaten von Patienten, die an Augenerkrankungen leiden. Damit sollen die Ursachen von Erblindung rechtzeitig erkannt und verhindert werden. Im November 2023 sammelte deepeye 2,5 Millionen Euro ein – mit Beteiligung von Bayern Kapital. Außerdem gewann das Start-up 2022 beim Förderwettbewerb Start?Zuschuss! des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.
Auf KI setzt man auch bei cureVision (Externer Link) : Mit digitalen Technologien für eine vollautomatische Wunddokumentation macht das Start-up-Team die Vermessung von chronischen Wunden per Knopfdruck möglich. Das Unternehmen, das im Rahmen des Health-i-Award 2023 zum innovativsten Health Start-up ausgezeichnet wurde, gewann ebenfalls im Vorjahr beim Start?Zuschuss! Förderwettbewerb.
Wie wichtig die Unterstützung aus der bayerischen Gründungslandschaft für den Erfolg von HealthTech Start-ups ist, zeigt sich am Gründungsweg von Virtonomy (Externer Link) . Das Münchner Team entwickelt seit 2019 eine SaaS-Lösung, mit der Tests und Studien für den Einsatz medizinischer Produkte in der Entwicklungsphase virtuell simuliert werden können. Für die Umsetzung ihrer Idee erhielten Virtonomy von Beginn an Unterstützung aus dem Gründerland, unter anderem vom Digitalen Gründungszentrum WERK1 (Externer Link) in München und als Sieger bei Start?Zuschuss!. Zuletzt konnte Virtonomy eine erfolgreiche Finanzierungsrunde von 3,5 Millionen Euro mit der Beteiligung namhafter bayerischer Investoren abschließen.
Bayern bundesweiter Vorreiter bei Digitalisierung und Gesundheit
Durch die Potenziale der Digitalisierung könnte in Deutschland schon bald eine neue Ära der Gesundheitsversorgung eingeleitet werden. Dabei nimmt das Gründerland Bayern eine Vorreiterrolle in Sachen Digital Health ein. Denn Innovation und Gesundheit gehen hier Hand in Hand – dafür sorgen starke Start-up- und Unternehmensnetzwerke, Investitionen in Forschung und Entwicklung und nicht zuletzt die innovativen Ideen bayerischer Gründender.