Laura, du hast den Betrieb übernommen, in dem du selbst ausgebildet wurdest. Wann kam dir zum ersten Mal der Gedanke dazu?
Schon gegen Ende meiner Ausbildung hat mir meine Chefin das zum ersten Mal angeboten. Damals war klar: Ich werde ihre letzte Auszubildende sein. Und jemand soll den Betrieb irgendwann einmal weiterführen. Sie war sehr zufrieden mit meiner Arbeit und konnte sich vorstellen, dass ich in ihre Fußstapfen trete. Das fand ich natürlich toll, allerdings war ich damals noch sehr jung. Ich habe dann noch ein paar Jahre Erfahrung gesammelt, bin dazwischen auch ein Jahr nach Linz gegangen, bevor ich das Geschäft 2023 übernommen habe. Und im Nachhinein war das der richtige Weg.
Du hast Kosmetik Leimer zusammen mit einer langjährigen Mitarbeiterin übernommen. Warum war dir das wichtig?
Ich hatte zu Beginn zwei Angestellte. Eine von beiden war eine langjährige Mitarbeiterin in unserem Betrieb, die andere habe ich direkt nach der Übernahme eingestellt. Zusammen mit meiner ehemaligen Chefin, Monika Leimer, waren wir dann zu viert vor Ort. Das war natürlich eine gute Ausgangssituation, weil meine Kolleginnen einerseits alle Abläufe kannten und die familiäre Situation erhalten blieb. Gleichzeitig war es für unsere Kundinnen und Kunden optimal, weil sie von vertrautem Personal betreut wurden. Zusätzlich habe ich damals noch zwei Studentinnen als Aushilfen eingestellt, die uns bei organisatorischen Aufgaben unterstützt haben.
Bei der Übernahme warst du selbst noch recht jung. War es für dich eine Herausforderung, auf einmal als Vorgesetzte gegenüber deinen Kolleginnen aufzutreten?
Als ich den Salon letztes Jahr übernommen habe, war ich 24. Und ja, es fühlte sich anfangs schon anders an, als Chefin vor Ort zu sein. Gleichzeitig war es keine Herausforderung, weil das Team für mich schon immer wie eine zweite Familie war. Ich sehe mich als Teammitglied und meine Mitarbeiterinnen als Kolleginnen. Genauso kommunizieren wir das auch gegenüber unseren Kunden. Wir haben einen sehr freundschaftlichen, familiären Umgang. Und der Altersunterschied spielt dabei erstmal keine Rolle, denn der gegenseitige Respekt war von Anfang an da. Für mich gilt auch als Chefin: Der Ton macht die Musik. Außerdem sind meine Aufgaben im Laden zu einem großen Teil die gleichen. Ich arbeite noch immer zusammen mit meinen Kolleginnen nah am Kunden. Und natürlich bringe auch ich mal den Müll raus. (lacht)