Hier haben wir durch die eigene Hobby-Imkerei eine Lücke erfahren: Wir möchten mit Imkado zum einen klare und eindeutige Handlungsanweisungen geben, die den Einstieg Schritt für Schritt erklären und zum anderen für diese Tätigkeiten auch direkt die entsprechenden Produkte anbieten.
Sie waren zum Zeitpunkt der Gründung beide in Führungspositionen tätig und haben sich entschieden, im Nebenerwerb zu gründen. Mit welchen Herausforderungen war das verbunden?
Man muss von Anfang an ein besonderes Interesse für das Thema mitbringen. Neben dem Beruf und der Familie bleibt nicht viel Zeit für den Nebenerwerb, aber diese Zeit muss man sich schaffen. Wenn man etwas voranbringen möchte, muss man bei etwas anderem zurückstecken. Man merkt dann auch, dass die Gründung nicht nur Glanz ist, sondern dass viel Detailarbeit notwendig ist. Ich kann den Nebenerwerb jedem nur empfehlen, aber man muss sich bewusst sein, dass er mit einigen Einschränkungen im Privaten und im Freizeitbereich verbunden ist.
Und wo liegen die Vorteile?
Man hat deutlich mehr Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren. Wenn nach einiger Zeit nicht der geplante Umsatz steht, stürzt das Kartenhaus nicht direkt ein. Ein wichtiger Punkt ist auch die finanzielle Sicherheit - mögliche Überschüsse aus dem Vollerwerb können für die Gründung verwendet werden. Es geht nicht um Hop oder Top, man kann sich einfach ausprobieren und sehen, welche Richtung die richtige ist. Dabei gibt es unterschiedliche Lösungswege, auf die man setzen kann. Und sobald man merkt, dass es funktioniert, kann man Stück für Stück darauf aufbauen. Im Nebenerwerb gibt es damit gewisse Freiheiten, die man als Vollerwerbsgründer nicht hätte.
Sie selbst haben sich dann nach fast 5 Jahren Nebenerwerb in diesem Jahr entschieden, in den Vollerwerb zu gehen und Ihre vorherige Stelle zu kündigen. Wie kam es dazu?
Ich persönlich habe erst im letzten Jahr mit der Bienenhaltung begonnen, da es vorher zeitlich nicht vereinbar war. Da habe ich für mich nochmal erkannt, wie schwierig es als Einsteiger eigentlich ist, in das Thema Imkerei reinzukommen und wie wenig strukturiert die Informationen eigentlich vorliegen. Ich war eher auf mich allein gestellt. Mit der Zeit haben sich dann so viele Aspekte angesammelt, bei denen ich gemerkt habe: das würde ich gerne besser machen. In der Nebentätigkeit hatte ich dafür nicht die Zeit, deshalb kam der Punkt, an dem ich mich entschieden habe, in den Vollzeiterwerb zu gehen, um diese Dinge eben umzusetzen.
Wie hat sich der Markt in dem Bereich und die Konkurrenz seit Ihrer Gründung entwickelt?
Es ist eine sehr diversifizierte Landschaft. Die großen Online-Imkershops sind zunächst aus ihren lokalen Shops heraus entstanden, die schon seit langer Zeit bestehen. Man sieht aber, dass in der Imkerei mittlerweile auch eine Start-up Landschaft entstanden ist - von Online-Shops über die Entwicklung von Apps bis zu smarten Geräten. Das zeigt mir, dass eine gewisse Aufbruchsstimmung in dem Bereich erkannt wurde Dinge anders zu machen und dadurch auch die neue Generation abzuholen.
Wie ist es, sich gegen einen großen E-Commerce Anbieter wie Amazon durchzusetzen?
Ohne Amazon gäbe es uns heute nicht. Seit der Gründung haben wir uns auf den Verkauf über den Amazon Marktplatz konzentriert. Für den Start und um Volumen zu garantieren, ist das eine unschlagbare Chance, an Kunden heranzutreten. Wir sind jetzt an dem Punkt, an dem wir diese Abhängigkeit reduzieren und unseren eigenen Shop stärken wollen. Das ist einer der Gründe für die Vollzeit-Selbstständigkeit: Um jetzt die volle Kraft auf den eigenen Shop zu legen und das Ökosystem, das wir aufbauen wollen, Schritt für Schritt voranzutreiben.
Inwieweit wurden Sie von der IHK auf Ihrem Weg unterstützt?
Bei der Gründung hat uns die IHK (Externer Link) sehr geholfen, wenn es um Kontakte und Informationsmaterial ging. Und auch während der letzten Jahre waren wir zu unterschiedlichen Themen im regelmäßigen Austausch, zum Beispiel wenn es um rechtliche Bestimmungen oder Marktzugangsbeschränkungen bei Imker-Schutzausrüstungen ging.
Was raten Sie Gründerinnen und Gründern, die auch im Nebenerwerb gründen möchten?
Es kommt immer auf die persönliche Situation an. Wenn man frisch aus dem Studium kommt und Ideen hat, lohnt es sich, direkt im Vollerwerb anzufangen. Wenn man schon finanziell fest eingebunden ist, ist der Nebenerwerb der ideale Weg, um das Unternehmertum auszuprobieren. Natürlich gab es auch bei mir in den vergangenen Jahren mal Motivationstiefs. Aber das waren nur kurze Phasen. Das Spannende für mich war immer, sich unternehmerisch weiterzuentwickeln und zu sehen, wie das, was man selbst gemacht hat, wächst. Das motiviert.
Mehr Informationen über die Marke und ihre Produkte gibt es auf der Website (Externer Link) von Imkado.