Valentin, erzähl uns doch kurz, wie die Idee zu Delicious Data entstand.
Das war noch zu Studentenzeiten. Ich habe mittags immer in der Mensa gegessen und dabei ist mir aufgefallen, dass kurz vor Schluss meist noch jede Menge Essen übrig war. Ich habe mich gefragt, was mit den Resten passiert und mit Erschrecken feststellen müssen, dass aus hygienischen Gründen alles entsorgt werden muss. Eine unfassbare Lebensmittelverschwendung. Das hat mich nicht mehr losgelassen und ich habe begonnen mich mit dem Thema zu beschäftigen. Die Planung der benötigten Lebensmittelmengen in Kantinen, Mensen und ähnlichen Einrichtungen ist sehr komplex, da eine Fülle an externen Faktoren hineinspielt. Daher gab es auch noch keine Lösung.
Wie ging es dann weiter? Wie war der Weg von der Idee zur Gründung?
Parallel zu meiner Masterarbeit in Luft- und Raumtechnik haben mein Mitgründer Jakob und ich begonnen, an Delicious Data zu arbeiten. Ich habe viele Gespräche mit potenziellen Kunden geführt und dabei schnell festgestellt, dass ein riesiger Bedarf im Markt besteht. Das Interesse an einer Lösung war groß, so dass wir schnell erste Pilotkunden gewinnen und die Software gemeinsam mit ihnen testen konnten. Damals (2017) ging es den meisten Kunden eher darum, Kosten einzusparen. Mittlerweile stehen natürlich auch mehr die Aspekte im Vordergrund, die uns auch antreiben, nämlich Lebensmittelverschwendung einzudämmen und CO2 einzusparen. Jakob hat mit seinem Machine Learning Know-how parallel den ersten Prototypen entwickelt, so dass wir die Lösung schnell mit Kunden testen konnten.
Du hast deinen Mitgründer erwähnt, wie habt ihr euch als Team gefunden?
Ich kannte Jakob schon länger aus dem Bachelorstudium und einigen gemeinsamen Projekten. Als ich mich dann mit dem Thema Food Waste auseinandergesetzt habe, habe ich ziemlich vielen Leuten davon erzählt, so auch Jakob. Er war schnell genauso Feuer und Flamme wie ich und ist mit eingestiegen. Wir ergänzen uns von unserem Skillset sehr gut.
Welche Unterstützung aus dem Gründerland Bayern Netzwerk hattet ihr?
Wir haben sehr vom Start?Zuschuss! Förderprogramm profitiert. Es hat uns ermöglicht, aus eigenen Umsätzen Kunden zu gewinnen. Als es später an die Kapitalsuche ging, hat uns BayStartUP sehr weitergeholfen mit Coaching, Präsenz auf der Demo Night und der Vermittlung in ihr Investorennetzwerk, aus dem ein Teil unserer Investoren stammt, u.a. Bayern Kapital. Außerdem haben wir davon profitiert, zunächst im gate in Garching und jetzt im Digitalen Gründerzentrum WERK1 in München ansässig zu sein.